Das Stillen eines Babys schafft eine besondere Verbindung zwischen Mutter und Kind. Es versorgt den Säugling mit wertvollen Nährstoffen, gibt ihm Nähe und Geborgenheit. Studien zeigen zudem, dass Stillen Mütter vor Brustkrebs schützen kann. So schön es auch sein kann, manchmal kann der Stillstart nicht ganz einfach sein und von Unsicherheiten begleitet sein. So ist es ganz normal, wenn das Neugeborene viel an der Brust sein möchte, weil es sich da einfach am wohlsten fühlt. Das könnte dann fälschlicherweise als Zeichen interpretiert werden, dass zu wenig Milch produziert werde. 

Nimmt das Baby nicht optimal zu, sollte ebenfalls zuerst (und sofort) mit einer zertifizierten Stillberaterin "die Technik" (also das Anlegen, Öffnen vom Mund und Saugen) angeschaut werden - denn häufig ist die Ursache nicht, dass die Brust zu wenig Milch produziert, sondern dass sie zu wenig / nicht optimal stimuliert wird. 

Diese Schwierigkeiten führen leider oft zum Abstillen, vor allem wenn die richtige Unterstützung fehlt oder die Familie falsche 'Ratschläge' (wie z.B. vorschnelles Zufüttern oder vorschnelles Nutzen von Stillhütchen) erhält. Hinzu kommt, dass die Milchpulverindustrie leider großes Interesse daran hat, dass möglichst viele Babys Pulvermilch bekommen, anstelle das Original von der Mama. 

Damit es nicht so weit kommen muss, unterstützt dich dieser Beitrag bei diversen Stillproblemen und deren Lösungen.

Am allerbesten ist aber immer noch eine persönliche Beratung von einer zertifizierten Stillberaterin. In der Schweiz werden 3 Stillberatungen von der Krankenkasse bezahlt. Ebenso empfiehlt es sich schon vor der Geburt mit dem Thema Stillen auseinander zu setzen und zum Beispiel einen Stillvorbereitungskurs zu besuchen.

Stillprobleme, respektive Unsicherheiten, sind keine Seltenheit - schließlich müssen sowohl Mama wie auch Baby dies zuerst lernen. Es ist völlig normal, dass die größte Sorge der Eltern ist, ob das Baby genug Nahrung bekommt. Und es ist völlig normal, dass Eltern dabei von ausgebildetem Fachpersonal unterstützt werden sollten. Hört man sich im Bekanntenkreis um, könnte man zu dem Schluss kommen, nur wenige Frauen können ihr Neugeborenes tatsächlich voll stillen.

Aus medizinischer Sicht ist dies jedoch nicht korrekt. Es wird angenommen, dass die meisten Frauen stillen können und nur fünf bis zehn Prozent aufgrund von Krankheit oder Fehlbildung nicht stillen können. In Deutschland stillen laut einer Untersuchung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft nur 68 Prozent der Mütter von Geburt an - ohne zuzufüttern. Bereits vier Monate nach der Geburt sinkt diese Zahl auf 40 Prozent.

Doch warum ist das so? Aus welchen Gründen möchte es mit dem Stillen nicht klappen und was kann man dagegen tun? Im Folgenden gehen wir auf unterschiedliche Probleme beim Stillen ein. Außerdem geben wir dir eine Hilfestellung zu Themen wie Milchstau oder Schmerzen beim Stillen.

Besondere Brustwarzenformen: Hohl-, Schlupf- oder Flachwarze

Es gibt körperliche Besonderheiten, die das Stillen zu einer Herausforderung machen können. Dabei steht die Brust der Frau an erster Stelle. Jede Brust ist in ihrer Form einzigartig. Manche Frauen haben Brustwarzen, die sich bei Stimulation nach innen wölben. Andere Frauen haben besonders große oder flache Brustwarzen. Falls du dir Gedanken machst, ob deine Brustwarze dem Stillen im Weg stehen könnte, sei beruhigt: Die meisten Formen stellen für das Stillen kein Hindernis dar. Nachfolgend stellen wir drei Brustwarzenformen vor. 

Hohlwarze:

Normalerweise steht die Brustwarze vom Warzenvorhof ab, sowohl im Ruhezustand als auch bei Erregung. Selten kommt es allerdings zur Hohlwarze. Das bedeutet, dass der Nippel nicht nach außen guckt, sondern nach innen gestülpt ist. In diesem Fall kann ein Neugeborenes es schwer haben, die Brust zu fassen und Milch zu saugen. Da Säuglinge jedoch nicht nur an der Warze, sondern auch am Vorhof und somit Gewebe saugen, muss eine Hohlwarze kein Aus für das Stillen bedeuten. 

Schlupfwarze:

Eine weitere besondere Form ist die Schlupfwarze. Hier steht der Nippel im entspannten Zustand zwar hervor, drückt sich bei Berührung oder Erregung aber nach innen. Ähnlich wie bei der Hohlwarze hat es das Kind schwerer, zu saugen.

Hinter einer "falschen Schlupfwarze" versteckt sich eine Brustwarze, die sich im Normalzustand nach innen wölbt, bei Stimulation jedoch nach außen kommt

Flachwarze:

Bei der Flachwarze handelt es sich um eine Form, die ebenfalls Probleme beim Stillen machen kann. Diese Warzenform hebt sich kaum sichtlich vom Warzenvorhof ab. Für das Baby kann es schwierig sein, die Brustwarze zu greifen, um daran zu saugen.

Hilfe bei Stillproblemen aufgrund besonderer Brustwarzen

Ist eine oder sind beide Brüste mit einer eher ungewöhnlichen Brustwarzenform gesegnet, muss das kein Grund zur Verzweiflung sein. Das Stillen ist dennoch möglich. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen, dein Baby trotz Hohl-, Schlupf- oder Flachwarze zu stillen:

  • Stillposition: Erfahrungen zeigen, dass das sogenannte Laid-back-nursing sich optimal eignet, wenn das Stillen aufgrund der Brustwarzenform zu Problemen führt.

  • Anleitung: Lehne dich entspannt zurück, mit Kissen hinter Rücken und Kopf. Dein Baby mit Kopf in Brustnähe liegt entweder quer oder gerade auf dir. Drücke deine Brust mit deiner Hand vorsichtig zusammen und berühre den Babymund mit der Brustwarze. Öffnet der Säugling instinktiv seinen Mund, schiebst du die Brustwarze samt Gewebe so weit wie möglich hinein.

  • C-Griff: Nimm deine Brust zwischen Daumen und Zeigefinger etwa 3 bis 5 cm vom Nippelansatz entfernt, bevor du sie zusammendrückst. Als Nächstes führst du die Brust so in den Mund deines Kindes, dass sich möglichst viel Brustgewebe im Mund befindet.

  • asymmetrisches Anlegen: Lass dein Kind mehr vom unteren Brustwarzenvorhof in den Mund nehmen als vom oberen. Auch hier kannst du mit dem C-Griff arbeiten, wobei du deinen Daumen näher an die Brustwarze bringst.

  • Formen der Nippel: Versuche das Hervorstehen deiner Nippel durch Kälte, Massage oder Zusammendrücken zu verstärken. Bevor du zu Hilfen wie einem Brustwarzenformer greifst, kannst du probieren, das Brust-Sandwich anzuwenden.

  • Anleitung: Greife deine Brust im C-Griff und drücke sie gegen deinen Brustkorb. Übe nun mit deinem Daumen mehr Druck auf die Brust aus, während du die unteren Finger etwas lockerst. Das führt dazu, dass deine Brustwarze nach oben steht.

Als mechanisches Hilfsmittel empfiehlt sich ein Brustwarzenformer, den du vor dem Stillen anlegst. Durch seinen sanften Sog begünstigt er das Hervortreten des Nippels.
Nach Absprache und/oder Beratung durch deine Hebamme oder Stillberaterin kann der Brustwarzenformer auch optimalerweise schon vor der Geburt angewendet werden, um die Brustwarzen auf das Stillen vorzubereiten.

Nach Absprache und/oder Beratung durch deine Hebamme oder Stillberaterin kann der Brustwarzenformer auch optimalerweise schon vor der Geburt angewendet werden, um die Brustwarzen auf das Stillen vorzubereiten.

Verkürztes Zungenbändchen beim Baby

Auch das Zungenband deines Kindes kann die Ursache für Probleme beim Stillen sein. Ist es zu kurz, kann es die Beweglichkeit der Zunge verringern und zu Saugschwierigkeiten führen. Schmerzende Brüste, weinende Babys oder beides können die Folge sein.
Das Trennen des Zungenbändchens, welches sich in den letzten Jahren weltweit gehäuft hat, kann Abhilfe schaffen. Beachte jedoch, dass viele Kinder trotz eines kurzen Zungenbands gestillt und ausreichend genährt werden können Ein Eingriff sollte daher gut durchdacht sein.

Brustschmerzen beim Stillen

Selbst wenn physisch alles auf eine problemlose Stillzeit hindeutet, kann es sein, dass der Stillstart nicht ganz einfach ist. Dies kann zu Stress und Frustration, aber auch zu Schmerzen an der Brust führen. Wie du vermeidest, dass es beim Stillen zu Schmerzen kommt, liest du hier:.

  • Achte auf eine entspannte Stillposition. Zurückgelehnt oder liegend in Seitenlage lässt es sich gut stillen.

  • Überprüfe die Anlegetechnik. Die Brustwarze soll möglichst tief im Mundraum des Babys sein.

  • Lege Wert auf regelmäßigen Haut-an-Haut-Kontakt.

  • Macht es euch zum Stillen gemütlich, nehmt euch Zeit und versuche, dich nicht stressen zu lassen.

  • Konzentriere dich auf dein Baby. Zumindest du Beginn sollte das Smartphone nicht Teil der Stillroutine sein. Umso intensiver du das Stillen und die Nähe deines Kindes wahrnimmst, desto besser fließt die Milch.

  • Suche dir Hilfe bei einer Stillberaterin oder frage deine Hebamme nach Unterstützung.

Leidest du bereits unter wunden Brustwarzen, können die oben genannten Tipps dennoch hilfreich sein. Zusätzlich soll dir die folgende Auflistung eine Hilfestellung sein, wenn du mit schmerzenden Brustwarzen zu kämpfen hast:

  • Speichel oder Muttermilch dürfen an der Brust trocknen. Muttermilch wirkt entzündungshemmend und fördert die Heilung.

  • Vermeide, dass sich Feuchtigkeit am wunden Nippel sammelt.

  • Trage reine Lanolinsalbe nach jedem Stillen auf. Du musst diese vor dem Stillen nicht abwischen.

  • Nutze ein Stillhütchen, um deiner Brust Zeit zum Heilen zu geben. Bei uns findest du Stillhütchen für Brustwarzen mit unterschiedlichen Durchmessern, beispielsweise 24 mm oder 18 mm. Ein Stillhütchen mit verlängerter Saugspitze verhindert ein Beißen des Nippels. Bevor du zum Stillhütchen greifst, sollte das aber unbedingt mit einer zertifizierten Stillberaterin angeschaut werden. Stillhütchen können sich nämlich negativ auf die Milchproduktion auswirken.

Was tun bei Milchstau und Mastitis?

Als Folge von schmerzenden Brüsten oder Saugproblemen kann es zu einem Milchstau, einer Brustentzündung (Mastitis) oder einem Abszess der Brust kommen.
Beim Milchstau wird die Brust nicht gleichmäßig entleert, sodass sich die Milch in einigen Gängen staut.
Symptome eines Milchstaus können Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, aber auch warme Stellen an der Brust sein. Es ist möglich, dass sich aus einem Milchstau eine Mastitis oder ein Abszess entwickelt.

Folgendes kannst du tun, um einen Milchstau aufzulösen:

• Lege dein Baby häufig an der betroffenen Brust an.
• Teste verschiedene Stillpositionen aus.
• Das Kinn deines Kindes sollte in die Richtung der betroffenen Stelle befinden zeigen, da von dort aus ein stärkerer Sog ausgeht.
• Kühle deine Brust mit Kompressen oder Quark.
• Streiche deine Brust während des Stillens oder unter der Dusche ganz sanft aus.
• Haut-an-Haut-Kontakt und viel Ruhe können eine große Hilfe bei Stillproblemen sein.
• Führe entweder mit deinen Fingern oder mit einem Massagegerät ganz behutsam eine Brustmassage durch.

Entwickelt sich trotz dieser Tipps eine Brustentzündung, solltest du einen Arzt aufsuchen und dich für weitere Hilfe bei Stillproblemen an eine Stillberaterin wenden.

Bitte denk daran, am Anfang kann vieles Überwältigend sein, das ist normal und geht fast allen so. Stillen kann zu Beginn evtl. mit Schmerzen oder ungewohnten Gefühlen verbunden sein.  Sollten die Schmerzen aber länger als ein paar Tage anhalten, deutet das darauf hin, dass das Baby nicht optimal angelegt ist / saugt. Wende dich frühzeitig (innerhalb der ersten Woche!) an eine zertifizierte Stillberatung. 

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